Genau genommen ist in Marrakesch alles sehenswert. Der Zauber des Orients zieht Sie hier sofort in seinen Bann. Die Architektur der großen Bauwerke strahlt die geheimnisvolle Kraft einstmals unbesiegbarer Bastionen aus; die ausgeklügelten Aufbauten, die für Kaufleute, Handwerker und Schausteller zum täglichen Leben gehören, erstaunen Besucher durch ihre fantasievolle Funktionalität.
Einer der phantastischsten Eindrücke dieser sagenumwobenen Stadt ist sein Herzstück, der zentrale Marktplatz Djemaa el-Fna. Einst Richtstätte für zum Tode verurteilte Schwerverbrecher, stellt er heute das wohl bunteste Sammelsurium orientalischer Lebensart dar. Da dürfen Feuerschlucker, Quacksalber und Schlangenbeschwörer ebenso wenig fehlen wie Geschichtenerzähler und dressierte Affen. An den verführerischen kulinarischen Spezialitäten, die hier frisch zubereitet werden, kommen Sie ohnehin nicht vorbei. Die vielen Garküchen zaubern originale Gerichte, die man sich ebenso wenig entgehen lassen sollte wie die knusprigen Verführungen aus Blätterteig und Honig.
Diese wuchernde Pracht aus subtropischen Pflanzen wurde einst vom französischen Maler Jacques Majorelle rund um seine Villa angelegt und bereits 1947 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach seinem Tod verwilderte sein geliebter Garten zusehends, bis sich schließlich der französische Modeschöpfer Yves Saint Laurent des Anwesens annahm und es in liebevoller Detailtreue wieder restaurierte. Eine 1997 eingerichtete Stiftung sorgt für die dauerhafte Pflege des Anwesens, das nach dem Tod des Modezaren 2008 wieder an die Stadt Marrakesch zurückfiel. In der feudalen Villa ist heute ein Museum für islamische Handwerkskunst* untergebracht.
Errichtet in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, ist die Koutoubia-Moschee eine der ältesten Moscheen Marokkos und die größte in Marrakesch. Ihr alles überragendes Minarett ist eines der Wahrzeichen der Stadt. In ihrem Inneren finden sich siebzehn Langschiffe, die mit feinstem Stuck und arabischen Inschriften verziert sind. Der Legende nach steigt der Patron der Armen, der Sufi-Heilige Sidi Abu l-'Abbas es Sabti, jeden Abend auf das Minarett und kommt erst wieder herunter, wenn alle Hungrigen Essen und ein Bett gefunden haben.
In Marrakesch möchte man meinen, der Souk sei überall. Man findet Souks in verwinkelten Gässchen, auf ausladenden Plätzen oder im Herzen der Medina. Doch ein Souk ist kein gewöhnlicher Marktplatz. Zwar können Sie dort Dinge erstehen, von denen Sie nicht einmal zu träumen gewagt hätten, doch viele der Waren werden sogar direkt vor Ort produziert. Beobachten Sie Handwerker bei ihrem Schaffen und staunen Sie über ihre Fingerfertigkeit in zahlreichen Gewerken. Eine Lampe à la Aladin eignet sich übrigens hervorragend als Souvenir.
Diese einstige Koranschule wurde von Sultan Abou El Hassan vor über 400 Jahren gegründet.
Nach einer aufwendigen Umgestaltung und Erweiterung wurde die Medersa Ben Youssef zur größten islamisch-theologischen Hochschule Marokkos ausgebaut. Atemberaubend präsentiert sich das Innere des Bauwerks: Wunderschöne Stuck- und Schnitzdekorationen sind ebenso zu bewundern wie das große Brunnenbecken, das sich im mit Marmorplatten ausgelegten Innenhof befindet. Den architektonischen Höhepunkt der Medersa Ben Youssef stellt der überaus reich verzierte Gebetssaal dar.