Sehenswürdigkeiten in Kayseri

Eine Stadt mit so viel geschichtlichem Hintergrund kann naturgemäß nicht stillstehen. Im Laufe der Zeit verändert sich vieles, Altes muss weichen und auch das Neue wird irgendwann alt. So stehen in Kayseri Denkmäler längst verflossener Zeiten neben futuristisch wirkenden Neubauten. Lassen Sie sich einfach darauf ein und werden Sie zu Zeitreisenden!

Ali Dagi Yeralti Sehri - Teil einer unterirdischen Vergangenheit

Die Ali Dagi Yeralti Sehri sind Teil eines bis heute ungeklärten Rätsels. Man nimmt an, dass sie zu einer riesigen unterirdischen Siedlung gehören. Die bekanntesten der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Höhlen sind Derinkuyu und Kaymaklı, doch 50 weitere werden unter der Erde Kappadokiens vermutet. Bislang hat man acht Stockwerke freigelegt, die unterschiedlichsten Bedürfnissen dienten. Die angenommene Einwohnerzahl schwankt zwischen 3000 und 50.000. Im Dunkeln tappt man auch bezüglich der Erbauer und des Grundes, der zur Errichtung führte. Vom Schutz vor Feinden, Wetterkapriolen bis hin zur biblischen Sintflut reichen die Theorien.

Zitadelle von Kayseri - Festung aus dem 13. Jahrhundert

Trutzig und düster wirkt dieses Bauwerk aus Basalt im Zentrum der Stadt. Immerhin stolze neunzehn Türme trägt die Zitadelle von Kayseri rund um den Wehrgang und ist mit ihrem wehrhaften Aussehen eines der spektakulärsten Beispiele des türkischen Mittelalters. Ausgeklügelte Verteidigungssysteme ummanteln eine Festung im Inneren. Doch die martialische Strenge wurde mit der Zeit leichtfüßiger, was die angebaute Markthalle aus dem 15. Jahrhundert beweist. Sie ist noch heute in Betrieb.

Archäologisches Museum Kayseri - auf den Spuren der Hethiter

Im Archäologischen Museum Kayseri erwarten Sie außergewöhnliche Funde der hethitischen Ausgrabungsstätte bei Kanesh und zahlreiche Gegenstände aus den hellenistischen, römischen und byzantinischen Epochen. Besonders interessant: zwei dreiköpfige Alabasterfiguren aus der Bronzezeit, verschiedene Darstellungen der großen Muttergöttin und zudem noch Tontafeln mit Keilschrift sowie kunstvoll verzierte neohethitische Stelen. Ein ganz besonderes Exponat ist eine Badewanne aus der hethitischen Zeit.

Gevher Nesibe Hastahanesi - das Erbe der Seldschuken

Im Gevher Nesibe Hastahanesi hat man sich auf die Zivilisation der Seldschuken spezialisiert. Sie können hier auf den Spuren der Seldschuken-Gesellschaft, ihrer Architektur und Kunst wandeln, Kleidungsstücke, Schmuck und Gebrauchsgegenstände bewundern. Dies ist aber nur ein Teil des Museums. Spannend ist auch der andere Teil: Das Krankenhaus der Seldschuken beleuchtet damalige Krankheiten und Heilmethoden wie auch besondere Techniken. Besonders hervorzuheben sind etwa die Heilungstechniken durch Wasser, Musik und Farben. Die interaktive Ausstattung des Museums ermöglicht Kindern und Erwachsenen eine multimediale Tour durch die Räume.

Döner Kümbet - das drehende Grab der Prinzessin

Das drehende Grab der seldschukischen Prinzessin Sah Cihan Hatun wurde im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts erbaut. Das Grabmal ist zwölfseitig an der Außenfassade und zylindrisch im Innenraum. Jede der zwölf Außenflächen ist reich verziert mit geometrischen und floralen Mustern sowie Tierdarstellungen einschließlich zweier Sphinxfiguren und eines doppelköpfigen Adlers. Eine Doppeltreppe führt auf das Grabmal hinauf, dessen Eingangstor in Richtung Nord-Nordwest zeigt, was vermutlich astronomische Hintergründe hatte. Ein Besuch dieses Grabmals ist absolut faszinierend.